State of AI in Austria 2025: Der Weckruf für Österreichs Unternehmen
Künstliche Intelligenz (KI) ist längst kein Zukunftsthema mehr, sondern der entscheidende Motor für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit. Eine neue Studie von McKinsey & Company, „State of AI in Austria 2025“, liefert nun erstmals ein umfassendes Bild über den Stand der KI-Reife in österreichischen Unternehmen. Das Ergebnis ist ein klarer Weckruf, aber auch eine Blaupause für den Weg nach vorn.
Österreich liegt im globalen Vergleich zurück
Die Studie, die über 60 österreichische Unternehmen analysiert hat, zeigt: Die meisten österreichischen Betriebe hinken der internationalen Entwicklung hinterher. Sie liegen in der KI-Reife sowohl unter dem EU- als auch dem globalen Durchschnitt. Gemessen am von McKinsey entwickelten AI-Quotienten (AIQ) gehören 68 % der österreichischen Unternehmen zu den unteren 40 % der globalen Wertung.
Der AI-Quotient (AIQ), entwickelt von McKinsey & Company, ist ein umfassendes Tool, um die KI-Reife von Unternehmen objektiv zu messen. Man kann ihn sich als einen Gesundheits-Check für die KI-Fähigkeiten einer Organisation vorstellen, der eine globale Vergleichbarkeit ermöglicht. Dieser Quotient bewertet die Leistung eines Unternehmens in sechs entscheidenden Dimensionen. Zunächst wird die Strategie analysiert: Ist eine klare KI-Strategie vorhanden, die über isolierte Projekte hinausgeht und im Kerngeschäft verankert ist? Eng damit verbunden ist das Betriebsmodell, das beleuchtet, wie gut die Organisation strukturiert ist, um KI in den täglichen Arbeitsfluss zu integrieren, inklusive klarer Rollen und Verantwortlichkeiten. Der dritte Pfeiler ist das Talent. Hier wird beurteilt, ob das Unternehmen über die notwendigen Fachkräfte verfügt und in deren Weiterbildung investiert. Darauf aufbauend prüft der AIQ die Dimension Daten & Technologie: Ist die technische Infrastruktur stabil und sind qualitativ hochwertige, konsistente Daten verfügbar? Die fünfte Dimension ist die Einführung & Skalierung, die misst, wie gut es dem Unternehmen gelingt, erfolgreiche KI-Pilotprojekte im gesamten Betrieb zu skalieren, statt in der Experimentierphase stecken zu bleiben. Zuletzt steht die Wirkungsmessung & Governance im Fokus, die bewertet, ob der Nutzen von KI-Initiativen systematisch quantifiziert wird und ob es klare Regeln für den ethischen und sicheren Einsatz gibt.
Es gibt jedoch Branchen, die bereits vorangehen. Technologie-, Medien- und Telekommunikationsunternehmen (TMT) sowie Finanzinstitute sind hierzulande die klaren Vorreiter.
Wo liegen die größten Handlungsfelder?
Die Analyse identifiziert mehrere Bereiche, in denen österreichische Unternehmen ihr Potenzial noch nicht ausschöpfen.
Fehlende Strategie und Messbarkeit: Viele Unternehmen haben zwar eine gute IT-Infrastruktur, aber nur 20 % verfügen über eine klare, ausformulierte KI-Strategie. Das hat weitreichende Folgen: 80 % der Unternehmen haben den Nutzen von KI noch nicht quantifiziert, was Investitionen und eine konsequente Skalierung erschwert. Es fehlen schlicht die Kennzahlen, um den Erfolg zu messen.
Herausforderung Fachkräftemangel: Die Verfügbarkeit von qualifizierten KI-Talenten ist eine der größten Hürden. Insbesondere mangelt es an Fachkräften, die eine Brücke zwischen tiefgreifendem Branchenwissen und KI-Know-how bauen können. Unternehmen mit Zugang zu einem internationalen Talentepool haben hier einen klaren Vorteil.
Risikoscheu statt strategischer Umsetzung: Viele Organisationen stecken noch in isolierten Experimenten und Effizienzinitiativen fest. Statt KI als strategischen Werttreiber zu sehen, dominieren oft eine Risikoscheu und das Fehlen einer klaren Roadmap zur Skalierung.
Die Chancen sind greifbar
Trotz dieser Herausforderungen betont die Studie, dass Österreich in einer guten Ausgangsposition ist, um den Rückstand aufzuholen. Die größten Stärken liegen bereits in der Plattformarchitektur und Datensicherheit. Knapp zwei von drei Unternehmen verfügen über eine solide KI-fähige IT-Basis.
Um diesen Vorteil zu nutzen, ist nun entschlossenes Handeln gefragt:
Strategie etablieren: Definieren Sie klare KI-Strategien, die den Nutzen messbar machen und alle Unternehmensbereiche einbeziehen.
Talente fördern: Setzen Sie auf gezielte Weiterbildungsprogramme, um interne Ressourcen zu stärken und die nötigen Brücken zwischen Fachbereichen und KI-Know-how zu schlagen.
Vom Experiment zur Skalierung: Überwinden Sie die Risikoscheu und entwickeln Sie eine klare Roadmap, um erfolgreiche KI-Pilotprojekte konsequent in den gesamten Geschäftsbetrieb zu integrieren.
Die McKinsey-Studie ist ein wichtiger Impuls für alle österreichischen Unternehmen. Wer die identifizierten Handlungsfelder entschlossen angeht, kann seine Stärken ausspielen und den Sprung ins internationale KI-Spitzenfeld schaffen.
FAQ - Oft gestellte Fragen
Laut der Studie liegt es primär am Fehlen einer klaren KI-Strategie, an der Schwierigkeit, den Nutzen von KI zu quantifizieren, und am Mangel an qualifizierten Fachkräften.
